Post aus Namibia, Teil A
Omaruru, 6. September 2021
Liebe Leser und Leserinnen,
hier kommt nur ein einführender Gruß von mir. Wahrscheinlich wissen nur wenige von Ihnen, dass ich zusammen mit meiner Frau Magret seit Mitte August wieder in Namibia bin.
Erst im Nachhinein habe ich gelesen, dass meine Landung am 11. August die erste mit dem neuen Flugprogramm „Eurowings Discovery“ war. Mit einem Wasserschlauch wurden wir von der namibischen Regierung freudig empfangen, in der Hoffnung, dass es nun mit dem Tourismus wieder aufwärts geht.
Da wir dieses Mal 2 ½ Monate in Namibia bleiben wollen, wollte ich für uns ein gebrauchtes Auto kaufen. Das war doch wesentlich aufwändiger als vorher gedacht, aber mit Hilfe durch Freunde und mit Gottes Hilfe hat es geklappt. Mit meinem Budget von ca. 12.000€ bekam ich zwar keinen guten gebrauchten Toyota Hilux, aber ein guter Nissan NP300, 4x4, mit Doppelkabine und überdachter Ladefläche, tut es auch. Nun sind wir stolze Besitzer eines geländegängigen Fahrzeugs (siehe Bild).
Warum wollen wir bis Anfang November in Namibia bleiben?
Eigentlich hatte ich drei Unternehmungen mit deutschen Teilnehmer*innen in der Zeit geplant, zuerst eine Begegnungsreise mit jungen Erwachsenen, danach der Besuch einer Delegation aus Neuenstein, um die Schulpartnerschaft mit den beiden Schulen in Okombahe in Gang zu bringen, und schließlich eine Reise für Vereins-Mitglieder zu den Projekten mit touristischen Highlights im Oktober. Doch bis 1. August war Namibia Mutantengebiet, d.h. jeder Rückkehrer hätte automatisch zwei Wochen in Quarantäne gemusst. Unter diesen Umständen waren alle drei Unternehmungen nicht durchführbar.
Nun werden Margret und ich hier sein, um die Projekte zu betreuen und diese in Ruhe und mit Zeit weiterzuentwickeln. „Hören, was in Okombahe und in den Schulen nötig ist“, das ist unser Motto für die kommende Zeit.
Corona in Namibia
Nach einer schlimmen Welle im Mai und Juni gehen nun die Neuinfektionen und die Zahlen der an/mit/unter Covid-19-Sterbenden deutlich zurück. Stand heute liegt die Inzidenz bei 34 und es sterben ca. 6 Personen pro Tag. Es gibt noch eine Ausgangssperre von 22Uhr bis 4Uhr morgens, überall wird desinfiziert, es besteht überall offizielle Maskenpflicht (irgendwelche!), besonders in den Geschäften oder bei Menschenversammlungen. Dort, z.B. bei Gottesdiensten oder Sportveranstaltungen, dürfen sich bis 100 Personen für bis zu zwei Stunden treffen. Je weiter die Zahlen jetzt am Ende des Winters zurückgehen, desto entspannter wird das Alltagsleben. Ich habe im Gegensatz zum letzten November nun den Eindruck, dass die Menschen die Krankheit ernstnehmen und überall, wo möglich, Abstand halten. Knapp 9% der Namibier sind mindestens einmal geimpft, ca. 50.000 Impfungen im Monat August. Die Impfbereitschaft hat sehr zugenommen, die meisten Personen, die wir getroffen haben, sind geimpft oder wollen sich impfen lassen. Aber es gibt auch bewusste Gegner. Auf dem Land scheint die Impfbereitschaft nicht so groß zu sein, - warum auch? Es gibt wenige Menschen, bei denen man sich anstecken kann und viel, viel Platz zum Abstandhalten. Ich persönlich bin erstaunt, wie gut die Namibier diese Krankheit meistern. Jetzt beim Beginn des Sommers wird es eher besser als schlechter werden.
Wir sind dankbar, wenn Sie an uns denken und für uns und die Menschen hier beten. Viele Menschen sind arbeitslos, haben wenig Hoffnung und sind sehr verzweifelt.
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender, Tel über WhatsApp 00264 81 3353514