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Sommerurlaub in Namibia?!
Aktuelle Notizen vom 2. August
Der erhoffte Anreiz und die Lockerung für den Tourismus, von dem jede 3. Person direkt abhängig ist, kamen leider nur eingeschränkt: Nun brauchen zwar alle Neueinreisenden nach Namibia nicht mehr in Quarantäne, benötigen aber einen nicht älter als 72-Stunden negativen Test bei der Einreise. Es wird von Ihnen erwartet, dass sie sich 7 Tage an der ersten Unterkunft aufhalten, um in der Zeit noch einmal getestet zu werden. Die Begleiterscheinungen des ehemals strengen Lockdowns wirken sich jetzt aus. Der Hunger und die große Arbeitslosigkeit sind erschreckend. Wahrscheinlich benötigen die arbeitslosen Menschen weitere Nahrungspakete in den kommenden Wochen und die Unterstützung bei Hygienemaßnahmen. Vielen Dank für Ihre Sonderspenden, durch die wir in den letzten Monaten großzügig helfen konnten.
(siehe Notizen vom 13. Juli)
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Am Wochenende haben wir wieder 60 große Essenspakete für eine mehrköpfige Familie in Okombahe und auf den umliegenden Farmen durch die Evangelisch-Lutherische Kirche, durch Pastor Andreas, Yvonne und Augustinus austeilen lassen. Diese Essenspakete sind zumindest für 2 Wochen eine große Unterstützung.
Zusätzlich fertigen mehrere Frauen waschbare und wiederverwendbare Mund- und Nasenschutz-Masken für 1€ an und haben dadurch ein kleines Einkommen.
Für ca. 8000 € konnten wir in den letzten drei Monaten 1500 Masken und ca. 200 große Essenspakete in Omaruru, Okombahe und Umgebung finanzieren und verteilen lassen. Darüber hinaus werden auch noch die drei Suppenküchen in Okombahe und in Omaruru vollständig bezahlt. Auch notleidende Pastoren konnten ein wenig finanziell unterstützt werden.
Diese Essenspakete sind nicht nachhaltig, aber sie bewirken hoffentlich, dass Menschen merken, dass sie nicht vergessen sind und Mut bekommen, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Nach der Pandemie werden mit unseren Ansprechpartnern in Okombahe gemeinsam überlegen, welche zusätzlichen, nachhaltigen Nahrungsprojekte wir gemeinsam anpacken werden, z.B. eigene Gemüsegärten, unabhängige Wasserprojekte und handwerkliche Ausbildungsinitiativen. Doch dieser Weg ist kein leichter Weg! zurück
Viele von Ihnen haben im letzten Monat unsere Bemühungen mit zusätzlichen Spenden unterstützt. So konnten wir mit Ihren 3500€ im Juni folgende zusätzliche Hilfen auf den Weg bringen:
1) Seit diesem Monat können Albertina und Yvonne mit mehr Geld für ihre beiden Sup-penküchen in Okombahe einkaufen.
2) In den letzten Tagen wurden in Okombahe 60 große Essenspakete (Grundnahrungs-mittel mit zusätzlichem Obst und Gemüse) an bedürftige Haushalte in Okombahe verteilt. Nach einer offiziellen Zeremonie nahmen der Ortsvorsteher, der Landrat und die Kir-chengemeinde die Verteilung der Essenspakete vor. (ca. 1600€)
3) Außerdem konnten vier Frauen in Okombahe angestellt werden, die 900 waschbare Mundschutzmasken selbst anfertigen, 300 für die Kirchengemeinde und 600 für die beiden Schulen in Okombahe. (1000€)
4) Die gut 500€, die Sie für die notleidenden Pfarrer in Namibia gespendet haben, wur-den auf ein Konto des Landeskirchenamtes für bedürftige Pfarrer der ELCRN überwie-sen werden. Dabei wurden einige Pfarrer, die mit uns zusammenarbeiten, berücksich-tigt, aber die Kirchenleitung hatte auch die Möglichkeit andere Pfarrer, die keinen Kon-takt zu „reichen“ Freunden haben, damit ein wenig zu unterstützen.
Mir ist bewusst, dass das alles nur die berühmten „Tropfen auf den heißen Stein“ sind, und doch, diejenigen, die etwas bekamen, haben vielleicht den Lebensmut nach vorne zu schauen und die Kraft wieder für sich selber zu sorgen, wenn die Möglichkeit besteht. zurück
Ähnliche Situationen gibt es bestimmt bei Hilfsaktionen in vielen Ländern des globalen Südens. Viele kleine Hilfsorganisationen versuchen in den betroffenen Ländern die größte Not zu lindern. Beschäftigungs- und Verdienststrukturen, die in Folge der Pandemie gestört werden, müssen jedoch von den einzelnen Staaten selbst wiederhergestellt werden. Ich hoffe nur, dass die wohlhabenden Staaten diese Bemühungen mit ihren Gesetzen und Maßnahmen unterstützen. Konzepte, wie Fairtrade-Produkte oder die Öffnung von Handelsbeschränkungen, sind vorhanden. Wir müssen sie jedoch auch umsetzen! zurück
Falls sich herausstellen sollte, dass die Not doch größer ist, als wir sie bisher einschätzen können, dann müssen wir eben wieder handeln. Ich bin gewiss, dass es Menschen in Deutschland geben wird, die uns dabei finanziell unterstützen werden. zurück
Ein Hilferuf erreichte uns diese Woche besonders. In Namibia werden die Gehälter der Pastoren der unterschiedlichen Kirchen nicht über eine Steuer bezahlt, sondern von der Gemeinde direkt und die Kirchenleitungen erhalten Geld über eine prozentuale Abgabe der Gemeinden. Durch die sonntäglichen Kollekten, durch Taufen, Beerdigungen, Hochzeiten und Konfirmationen verdienen die Pastoren ihr Geld. Nun finden in diesen Zeiten auch in Namibia keine Gottesdienste und kirchliche Kasualien mehr statt und deshalb haben alle kirchlichen Vertreter kein Einkommen mehr. Ich hoffe und bete dafür, dass die einzelnen Gemeindeglieder ihre persönliche Verantwortung gegenüber ihren Pastoren erkennen und diese nicht allein lassen. Aber auch dort ist die Sorge um das eigene Wohl nicht anders ausgeprägt als bei uns.
Falls Sie sich angesprochen fühlen, den Pastoren in Namibia finanziell zu helfen, dann kennzeichnen Sie Ihre nächste Spende mit „Zuschuss für die Pastoren in Namibia“. Wir werden versuchen, dieses Geld den notleidenden kirchlichen Vertretern zukommen zu lassen. zurück
Bis in die Woche nach Ostern hat sich Namibia auch abgeschottet mit gravierenden Folgen, besonders für die ärmere Bevölkerung: Alle Suppenküchen für Kinder und ältere Personen und die Schulspeisungen für die Grundschüler bis Klasse 7 sind ausgesetzt und finden nicht statt. Der Tourismus, ein sehr wichtiges Standbein der namibischen Wirtschaft, ist auf null heruntergefahren und alle Planungen für die nächsten Monate sind storniert oder gestrichen. Sehr viele einfache Beschäftigte im Servicebereich haben keine Arbeit mehr und sind nach Hause geschickt.
Was mich zurzeit besonders erfreut sind zwei aktuelle Anfragen von Spendern, die gerade in Zeiten von Corona, besorgt sind über die Lage der Menschen in Namibia und in unseren Projekten gerne helfen möchten.
Bitte, bitte, vergessen Sie über Ihre verständlichen Sorgen in Deutschland die Menschen in den ärmeren Ländern nicht! Hier wird es keine großen staatlichen Hilfspakete geben, um die größte Not abzufedern! In Gesprächen haben Arbeitgeber mir gegenüber immer wieder betont, dass sie in diesen Zeiten ihre Angestellten weiterbezahlen und nicht entlassen. Das ist gut und hoffnungsvoll! Aber es wird auch viele andere Schicksale geben, die nun vermehrt auf Suppenküchen, aber auch auf Eigeninitiativen angewiesen sind. zurück